Besser durch Badelatschen? ERSC unterliegt BSG erwartungsgemäß mit 6:11

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    • Besser durch Badelatschen? ERSC unterliegt BSG erwartungsgemäß mit 6:11

      "Hilfe, ich gleite!". Mit diesen einfachen Worten fasste ein Betriebssportler das Gefühl zusammen, dass zumindest die BSG-Spieler beim in dieser Saison ersten Auflaufen auf das Eis des Erika-Hess-Eisstadions hatten. Gewohnt ist man nur den Acker von Neukölln, der bei den letzen Trainingseinheiten nicht mal mehr nass gewischt wurde, oder den Ex-Fussballplatz von Spandau. Und man hatte sich bei den Betriebssportlern einiges vorgenommen, denn erstens ist der nächste Gegner der BSC, zweitens wollte man Revanche für die 9:3-Hinspielschlappe nehmen und drittens sollte dem zum ERSC gewechselten Ex-BSG-Keeper Steffen Schröder mal so richtig die Hütte vollgeballert werden.

      Und eben letzterer Punkt sollte auch spielentscheidend werden, denn der BSG-Coach probierte eine ganz besondere, etwas kuriose Art der Mannschaftsmotivation, da die Vorzeichen eher schlecht waren und ein Sieg keinesfalls selbstverständlich schien. Hauptleistungsträger wie Benni Heyll, Leo Dittrich und Thomas Kulis waren ausgefallen und auch Spielertrainer Neubert hätte eher ins Bett als aufs Eis gehört. Also wurden Badelatschen zum Motivationsbringer. Eben diese nämlich fehlen Ex-BSG Keeper Steffen Schröder beim Duschen stets an den Füßen, so dass er zu BSG-Zeiten bereits für seinen ersten Shut-Out eben solche aus der Mannschaftskasse spendiert bekommen hätte. Diese Bedingung wurde jetzt kurzerhand umgedreht. Schröder sollte "seine Latschen" doch noch bekommen und zwar jetzt für das 10. reingelassene Tor.

      Und eben dieser Punkt, also die Vorfreude auf die mögliche Überreichung, motivierte die BSGler dermaßen, dass sie loslegten wie die Feuerwehr. Als dann noch Thomas Augustin in der 7. Spielminute trotz großer BSG-Überlegenheit nach einem Abwehrfehler von der Blauen Linie den ersten Treffer für seine Bären erzielte, platzte bei den Betriebssportler endlich der Knoten und der ERSC wurde anschließend überrollt. Kulis, Schröder, zweimal Sippel und Neubert konnten innerhalb von 10 Minuten auf 1:5 stellen. Der ERSC, der bis dato ausschließlich Gegenmaßnahmen gegen das "bekannte" BSG-Konterspiel versuchte, schien völlig konsterniert darüber, dass die BSG eben nicht nur aus einem Mann besteht, sondern zahlreiche zuverlässige Torschützen in seinen Reihen hat.

      Im zweiten Abschnitt sollte diese Fehleinschätzung offenbar korrigiert werden, denn der ERSC agierte in der Abwehr deutlich kompakter und versuchte nun auch die Freiräume sämtlicher BSG-Stürmer einzugrenzen, früh zu stören und insgesamt etwas körperbetonter zur Sache zu gehen. Prinzipiell funktionierte das auch, denn das BSG-Spiel war urplötzlich eingedämmt. Lediglich Neubert freute sich über das Platzangebot, das ihm nun wieder angeboten wurde, und bedankte sich brav mit einem 4-Minuten-Hattrick. 1:8 war dann auch der Zwischenstand nach dem 2. Abschnitt. Der ERSC hatte sich gefangen und das Spiel offen gestaltet.

      Trotzdem waren Steffen Schröder die Latschen schon nah. 2 Tore schienen den BSGlern ne klare und leichte Aufgabe für den Schlussabschnitt und so war irgendwie die Luft raus. Man erzielte sogar 3 Treffer durch Schröder, Schuh und Lauckner, aber ließ den Gegner auf einmal mitspielen. Der ERSC nutzte dann auch seine Chance und drehte ein wenig auf. 5 Treffer waren die verdiente Folge und machten BSG-Keeper Lars Alisch seine bis dahin glänzende Leistung kaputt. Detlef Lorenz, Peer Pempel, zweimal Michael Schwabe und Kapitän Dirk Mielisch konnten sich als Torschützen in die Statistik eintragen. Drei der erzielten Treffer waren sogar äußerst sehenswert. So endete dann das, abgesehen vom letzten Drittel, faire Spiel absolut leistungsgerecht mit 6:11, Schröder bekam seine Badelatschen und alle hatten sich lieb.

      Fazit: Die BSG Eternit erzielt im fünften Spiel den fünften Sieg. Ob diese Serie allerdings anhält, darf bezweifelt werden. Der nächste Gegner ist nämlich der Tabellenzweite und Angstgegner BSchC. Der ERSC wird nicht wirklich einen Sieg erwartet haben und darf sich damit trösten, auch nach 8 Gegentreffern noch gute Moral gezeigt zu haben.

      Pucki_seine_Olle


      ERSC Berliner Bären : BSG Eternit 6:11 (1:5, 0:3, 5:3)

      26.2.2006 13:30 Uhr Wedding



      Tore/Vorlagen

      ERSC Berliner Bären
      Schwabe (2/0), Mielisch (1/1), S. Kretzschmar (0/2), Lorenz (1/0), Pempel (1/0), Augustin (1/0), M. Kretzschmar (0/1)

      BSG Eternit
      Neubert (4/4), Schröder (2/2), Sippel (2/0), A. Kulis (1/1), Handy (0/2), Schuh (1/0), Lauckner (1/0), Müller (0/1), Stöckel (0/1), Plank (0/1)


      Strafzeiten

      ERSC Berliner Bären: 6
      BSG Eternit: 10


      Torwart

      ERSC Berliner Bären
      Schröder

      BSG Eternit
      Alisch


      Schiedsrichter
      Möller und Becker