Schröder gegen Schröder! Übertriebene Härte macht Ergebnis zur Nebensache. ASC vs Eternit 3:4 n.P.

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    • Schröder gegen Schröder! Übertriebene Härte macht Ergebnis zur Nebensache. ASC vs Eternit 3:4 n.P.

      Keine Sorge. Die Forumsgemeinschaft kann beruhigt sein. Oder sollte sie eher besorgt sein? Die BSG Eternit ergibt sich, wie bereits in anderen Diskussionen gemutmaßt, keinesfalls in ihr Schicksal der möglicherweise ausweglosen Tabellensituation, sondern greift weiter an. Nach den knappen Niederlagen gegen die beiden Tabellenführer BSC und EC erzielte man nun den dritten Sieg in Folge. Allerdings wurde dieser Sieg teuer erkauft. Nach der aus lauter Lethargie und Freundlichkeit versiebten ersten Phase der Vorrunde mit unnötigen Niederlagen gegen den ECC Preussen und die Bären setzen die Betriebssportler nun auf große, teils übertriebene Härte, die bislang der Schlüssel des wiedergefundenen Erfolgs zu sein schien.

      Trotzdem begann das Spiel gegen den ASC, wie die BSG-Verantwortlichen es gar nicht gerne sehen. Regelrecht körperlos und träge agierte man, und so war der ASC in den Anfangsminuten in allen Belangen die überlegene Mannschaft. Die logische Konsequenz war der erste Treffer für den ASC bereits in der 5. Spielminute durch Sergej Drechsel. Erst nach Nickeligkeiten durch z.B. Stefan Schröder oder Jan Friebe wurden die Betriebssportler aus dem Dornröschenschlaf geweckt und erinnerten sich an Ihre körperliche Härte. Als wenn der Knüppel aus dem Sack gelassen worden wäre, wurde nun ausgeteilt. Folgerichtig kassierten die BSGler nacheinander auch 3 kleine Strafen u.a. wegen unnötiger Härte, allerdings waren auch die Spandauer keineswegs Engel zu diesem Zeitpunkt. Jedenfalls war trotz der Überzahlsituationen der Spielfluss der Spandauer augenblicklich gestoppt, da diese mehr mit den Schiedsrichtern und BSG-Verantwortlichen diskutierten, als ihre Führung auszubauen. Obwohl das Spiel also zu diesem Zeitpunkt schon wieder offener geworden war, kam der vorläufige Wendepunkt in der 16. Spielminute, als Adam Kulis einen ASCler mit hohem Stock umfuhr. Zwei dicke, blutende Schrammen im Gesicht des Spandauers, der nur mit Halbvisier und nicht mit Gitter spielte, ließen dem stark geforderten Schiedrichtergespann Schulz und Schwarzmeier keine andere Wahl, als eine Spieldauerdisziplinarstrafe auszusprechen. Doch die BSG hatte mit Sippel und Neubert ein erfahrenes Sturmduo, das fortan immer dann zuschlug, wenn der Gegner gerade am meisten mit Reklamieren und Diskutieren beschäftigt war. So folgte nach einem Konter der erste Streich, ehe der ASC sich auf seine 5-minütige Überzahl so richtig einstellen konnte. In der 18. Spielminute konnte der ASC durch einen Sturmlauf von Stefan Schröder, der neben dem Schlussmann bester Akteur seines Teams war, zwar noch einmal die Überzahl ausnutzen und 2:1 in Führung gehen, aber kurz vor Drittelende wurde der ASC erneut durch einen Blitzkonter des BSG-Duos jäh überrascht.

      Das zweite Drittel war dann erstaunlich ruhig und beide Teams stellten Technik und Kombinationen wieder mehr in den Vordergrund. Es wurde eindeutig zum Drittel der Torwarte, denn sowohl Michael Paar als auch seine beiden Gegenüber Lars Alisch und Dennis Heyll überboten sich jetzt mit Glanzparaden. Die Chancen hätten für mehrere Spiele gereicht. Den einzigen Weg ins Tor allerdings fand erneut Thomas Neubert nach Anspiel von Mirko Sippel durch einen Glücksstocherer. Die BSG hatte insbesondere zum Ende des zweiten Spielabschnitts jetzt deutliche Vorteile. Tragische Figur war BSG-Verteidiger Benni Heyll, der allein durch seine 100prozentigen Chancen das Spiel längst hätte entscheiden können, aber stets am glänzenden Michael Paar bzw. der zu geringen Torbreite scheiterte.

      Dafür ging es im Schlussabschnitt nochmal so richtig zur Sache. Es dauerte zwar bis zur 50. Spielminute, aber dann kam es umso dicker. Als Stefan Schröder im eigenen Drittel zu einem Sturmlauf ausholte, stellte sich zunächst Neubert in seinen Weg. Den umkurvte Schröder noch gerade so, kam aber leicht ins Straucheln, so dass er den mit vollem Tempo auf ihn zulaufenden Lars Schröder schlicht übersah, der ihn dann in der Manier einer Güterlok über den Haufen fuhr. Leider verletzte sich der ASC-Mann bei diesem Check (gute Besserung!), so dass die Unparteiischen erneut eine Spieldauerdisziplinarstrafe aussprechen mussten. Die BSGler empfanden diese Strafe, die eine minutenlange Diskussion auslöste, als ungerecht, da es sich unter normalen Umständen, also wenn er den Check hätte kommen sehen, um einen Allerweltscheck gehandelt hätte, und ließen aus lauter Trotz das Spiel, das sich immer mehr zur BSG-Seite geneigt hatte, wieder unnötig hochkochen. Erst war es Benni Heyll und Sekunden darauf Mirko Sippel, die sich durch harte Körperattacken in Unterzahl jeweils 2 Minuten einhandelten. So mussten die Betriebssportler minutenlang in Unterzahl spielen und auf wichtige Leistungsträger wie Kulis, Schröder, Heyll oder Sippel verzichten. Die verdiente Folge war das Ausgleichstor für den ASC durch Oleg Hoffmann nach Anspiel von Kapitän Sascha Krija.

      Der Schlusspfiff erlöste beide Seiten von ihren Leiden. Der Sieger musste im Penaltyschießen gefunden werden. Erneut wurden die Torleute zu den Rückhalten Ihrer Teams. Die erste 5er-Serie endete nur 1:1, sodass es in den Penalty-Sudden-Death ging. Doch der sechste Penalty brachte bereits die Entscheidung. Thomas Kulis, Neuzugang und Sohn des vom Platz gestellten Adam Kulis, erzielte sein zweites Penalty-Tor. Der anschließende Jubel der Betriebssportler wurde nur noch vom Papa am Rande des Spielfelds übertroffen.

      Fazit: Härte scheint zu helfen, wenn es gelingt, den Gegner zu verunsichern und einzuschüchtern. Diese Lektion hat die BSG gelernt. Zu viel Härte jedoch kann ins Gegenteil umschlagen, wenn man sich dadurch zahlenmäßig so oft und so stark schwächt, dass der Coach nicht mehr weiß, wen er in Unterzahl überhaupt aufs Eis stellen soll. Diese Lektion, die der EC Bärlin bereits eine Woche zuvor gegen den BSC gelernt hat, sollte nun auch in den Eternit-Köpfen angekommen sein. Das Spiel war nicht schön, aber auch nicht schlecht. Der ASC profitierte vom schlanken Kader, in dem die mittelmäßige Spieler-Füllmasse fehlte, und konnte so mit nur 2 Blöcken hochmotivierter Spieler antreten, in denen auch Stefan Schröder, der in der Vergangenheit nur sporadisch mitgespielt hat, wieder mit von der Partie war. Der ASC war obendrein taktisch gut eingestellt und dürfte so für seine Verhältnisse ein ausgezeichnetes Spiel abgeliefert haben.

      Pucki_seine_Olle



      ASC Spandau : BSG Eternit 3:4 n.P. (2:2, 0:1, 1:0, 0:1)

      29.1.2006 16:15 Uhr Paul-Heyse-Str.



      Tore/Vorlagen

      ASC Spandau
      Drechsel (1/0), Schröder (1/0), Hoffmann (1/0), Laux (0/1), Horstmann (0/1), Krija (0/1)

      BSG Eternit
      Neubert (3/0), Sippel (0/3), T. Kulis (1/0)


      Strafzeiten

      ASC Spandau: 10
      BSG Eternit: 14 + 5 + 20 Kulis (Hoher Stock) + 5 + 20 Schröder (Ellbogencheck)


      Torwart

      ASC Spandau
      Paar

      BSG Eternit
      Alisch (bis 28:53), D. Heyll (ab 28:53)


      Schiedsrichter
      Schwarzmeier und Schulz
    • Ich möchte noch hinzufügen,

      1. dass das dritte Tor vom ASC hätte eigentlich nicht gewertet werden dürfen,
      da ein Torraumabseits vorlag, nur wurde dieses leider nicht gesehen...

      2. genauso wie ein Tor für die BSG nicht gezählt wurde, welches durch die
      Unparteischen leider nicht gesehen wurde.

      Bye TW :men: Nr. 40

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