"Abstieg auf Raten"

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    • "Abstieg auf Raten"

      Eishockey-Traditionsklub meldet Insolvenz an

      Charlottenburg war im deutschen Eishockey eine gute Adresse. Der Berliner Schlittschuh-Club ist mit 20 gewonnenen Meisterschaften, zuletzt 1976, noch immer deutscher Rekordtitelträger. Der BSC Preussen, die Preussen Devils sowie die Berlin Capitals, die Nachfolger des ruhmreichen BSchC, erreichten immerhin siebenmal das Halbfinale in der Bundesliga oder der DEL, zuletzt im Jahr 2000.

      Alles Ruhm von gestern - die jetzige Schlittschuh-Club GmbH ist insolvent. Ein trauriges Ende statt auflebender Tradition.

      Bereits Ende der 90er Jahre begann der Abstieg auf Raten der damaligen Capitals. Im Frühjahr 2001 schrillten dann die Alarmglocken - und im Februar 2002 meldete die Capitals GmbH dann Insolvenz an, das Play-down gegen Schwenningen ging auch noch verloren.

      Was folgte, war kein Neuanfang am Eichkamp, sondern Herumgewurschtel. Weil der Club eine sechsstellige Summe, die angeblich der Insolvenzverwalter für das Startrecht forderte, nicht aufbringen wollte, ging es von der DEL direkt in die Regionalliga. Immerhin fast 4000 Zuschauer füllten noch im Oktober 2002 die Halle gegen die Eisbären Juniors, der Oberliga-Aufstieg krönte diesen Neubeginn.

      Doch bereits das Auftakt-Heimspiel in der ersten Oberliga-Saison 2003 ließ erahnen, daß die Fanschar bröckelte: Weniger als 2000 Zuschauer kamen. Das immer schlechter spielende, weil nicht bezahlte Team konnte den Trend nicht stoppen. Geld fehlte an allen Ecken und Enden, im März 2004 folgte die Insolvenz der Berlin Capitals e.V. mit fast 500 000 Euro Schulden.

      Ein Trio um Sportdirektor Ernst Köpf hob im Sommer 2004 die Schlittschuh-Club GmbH aus der Taufe. Durchschnittlich etwa 1400 Fans sahen eine unglaubliche Serie von 32 Siegen in Folge sowie das Scheitern im Viertelfinale des Play-off. Noch gruseliger ging es in der Führungsetage zu, wo spätestens seit Dezember 2004 ein regelrechter Kleinkrieg entbrannt war, der sehr viel mit der möglichen Übernahme durch den angeblichen Millionär Oliver Kopplin zu tun hatte. Statt des Aufstiegs in die 2. Bundesliga standen am Ende rund 400 000 Euro Schulden zu Buche, wobei das Pokerspiel um die Kopplin-Übernahme immer bizarrere Züge annahm. Ende April 2005 schien sich nochmals vieles zum Guten zu wenden, als die Sponsoren Stephan David und Karl-Heinz Griesbach die Übernahme der GmbH anstrebten, aber letztlich im Gesellschafter-Dickicht hängenblieben.
      Wenn du dich manchmal klein, nutzlos, beleidigt und depressiv fühlst, denke
      immer daran: du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium in
      deiner Gruppe! ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Recchi ()

    • Aus und Vorbei!

      Die Berliner Schlittschuh-Club Preussen GmbH wird über das bereits beantragte Insolvenzverfahren abgewickelt, ein letzter Versuch dies abzuwenden ist mit einem Treffen von GmbH und Sponsoren am heutigen Abend gescheitert.
      Die bis zuletzt andauernden Uneinigkeiten auf Gesellschafterebene und der Absprung einiger Sponsoren sind hierfür die Ursache, eine Saison 2005/2006 wäre dadurch auch aufgrund der erhöhten Belastungen durch Vergleich und zu stellender ESBG-Bürgschaft nicht zu finanzieren gewesen.
      Wenn du dich manchmal klein, nutzlos, beleidigt und depressiv fühlst, denke
      immer daran: du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium in
      deiner Gruppe! ;)
    • Die Jugend von ehem. Preussen gibt es doch noch?!
      Die schimpfen sich doch nur anders.
      War das nicht Berliner Schlittschuhclub Preussen? Die haben doch meines erachtens eine GmbH draus gemacht, oder?
      Aber wenn jemand etwas genaueres weiß, bitte melden, wäre ja erschreckend...

      Dann kann ja mein Kleiner nur noch zu Eisbären gehen...
      ...was ich eh besser find. ;)


      Bye TW :men: Nr. 40