EHC Eispickels im Finale-Spielbericht

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    • EHC Eispickels im Finale-Spielbericht

      Der EHC Eispickels Oberhavel gewinnt das dritte Spiel der Serie Best-of-three im diesjährigen Play-off-Halbfinale der Ortolan-Eishockey-Liga – der Liga des Eissportverbandes Brandenburg – gegen die SG Wikinger mit 5-2 (2-1;2-1;1-0). Damit entschieden die Hennigsdorfer nach einem 3-2 und einem 6-8 die Serie mit 2-1 Siegen gegen den amtierenden Meister für sich. Somit steht der Oberhavelvertreter nach 2001, 2002, 2003, 2004 und 2009 zum mittlerweile sechsten Mal im Endspiel um die Brandenburger Meisterschaft.

      Nach 2001 und 2003 soll nun endlich auch zum dritten Mal der Pokal wieder nach Hennigsdorf geholt werden. Im dritten Spiel der beiden Vorjahresfinalisten innerhalb weniger Tage erwischte das Team um Trainer Torsten Deutscher den besseren Start. Nach vorsichtigem Abtasten innerhalb der ersten Minuten gelang den Hennigsdorfern mit einem Doppelschlag Mitte des ersten Drittels eine 2-0 Führung. Zuerst war es Andreas von Wittken, der ein Zuspiel von Thomas Graul in der zehnten Spielminute zum Erzielen des Führungstreffers nutzen konnte. Dann bewies Guido Illgen große Übersicht, als er im Gedränge auf Linksaußen den in der Mitte völlig freistehenden Dirk Franetzki sah. Der hatte keine Mühe den präzisen Pass von Illgen zu verwerten und somit die Führung der Eispickels noch in derselben Spielminute auf 2-0 auszubauen. In einer von Taktik geprägten Partie zeigten beide Teams starke Defensivleistungen, die nicht zuletzt auch durch die Leistungen beider Goalies an diesem Abend unterstrichen wurde. Dennoch kamen die Wikinger drei Minuten vor Ende des ersten Drittel zum 1-2 Anschlusstreffer. Walter Conolly traf für die Wikinger, nachdem die Eispickels mit dem Versuch gescheitert waren, mit einem schnell vorgetragenen Angriff durch Franetzki auf 3-0 zu erhöhen.

      Nach der ersten Pause kamen die Wikinger besser zurück ins Spiel. Sie setzten sich im Drittel der Eispickels fest und als ein Befreiungsschlag der Hennigsdorfer unglückliche direkt beim Gegner landete war Thomas Jeske zur Stelle und sorgte mit seinem 2-2 Ausgleichstreffer für neue Spannung, sowohl bei den Teams als auch bei den zahlreichen Zuschauern. Doch die Eispickels ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Aus einer soliden Defensive heraus erspielten sie sich einige gute Chancen. Dennoch vergaben Franetzki als auch Lessel in dieser Phase gute Möglichkeiten zur erneuten Führung. Besser machte es dann Alt-Eisbär Thomas Graul. Nach überragendem Einsatz von Sohnemann Christopher Graul, der gleich zwei Wikinger aussteigen ließ, klinkte Vater Thomas (einen Tag nach seinem 48igsten Geburtstag) unhaltbar für Goalie Jens Krzenciessa zur erneuten Führung ein – und das in Unterzahl, da zu diesem Zeitpunkt EHC-Verteidiger Stefan Deichmann eine Zwei-Minuten-Strafe wegen zu hohen Stocks absitzen musste. Wie schon im ersten Drittel war es die zehnte Spielminute, in der der zweimalige Meister zuschlug. Spätestens jetzt war es ein echter Fight. Beide Mannschaften gönnten dem Kontrahenten keinen Quadratzentimeter Eis. Jeder Zweikampf wurde hart aber fair geführt. Insgesamt standen nur drei Zwei-Minuten-Strafen (Wikinger: C. Tillack; Eispickels: T. Deutscher, S. Deichmann) am Ende zu Buche. EHC-Crack Jan Krautmann schloss drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels einen sehenswerten Alleingang zum vorentscheidenden 4-2 ab.

      Da im Eishockey ein Zwei-Tore-Vorsprung noch kein beruhigendes Polster darstellt, schwor EHC-Coach Deutscher seine Truppe in der Pause nochmalig explizit auf das letzte Drittel ein. Schließlich hatte er nicht vor, an seinem Geburtstag beim diesjährigen Finale am 27.3.2010 nur Zaungast zu sein. Und so kamen seine Spieler voll konzentriert zum letzten Drittel aus der Kabine. Auch im letzten Drittel schenkten sich beide Mannschaften nichts. Die Zuschauer kamen ?im Kühlschrank von Spandau? voll auf ihre Kosten. Wiederum musste die 10. Minute für das Highlight herhalten. Diesmal revanchierte sich Papa Graul bei seinem Sohn, indem er ihn mit einer mustergültigen Vorlage bediente, die Christopher Graul zum 5-2 Endstand in die Maschen hämmerte. In den letzen Spielminuten, die Partie schien entschieden, kamen die Wikinger noch einmal zu zwei nennenswerten Torchancen, doch sowohl Jacob Paubel als auch Kevin Furrer scheiterten jeweils am glänzend parierenden Lars Krautmann im Kasten der Eispickels.

      Nach Abpfiff der beiden gut, weil unauffällig agierenden Schiedsrichter Reno Klebsch und Matthias Köckeritz klatschten sich erst alle Eispickels untereinander und danach alle Spieler beider Team miteinander ab. Man hatte sich eine spannende Serie in der höchsten Brandenburger Spielklasse geliefert. Auch bei den Fans bedankten sich beide Mannschaften für die tolle Stimmung, die hoffentlich am Finaltag (27.3.10, 19:00 Uhr, Eisbahn Spandau) bei Freibier und möglichst angenehmeren Temperaturen mindestens genauso gut zu werden verspricht.

      Aufstellung EHC:

      Tor: L. Krautmann, Blochel
      Abwehr: Landgraf, Deichmann; Deutscher, Prescher
      Angriff: J. Krautmann, Schwarz, Franetzki; T. Graul, C. Graul, v. Wittken; Illgen, Lessel, Rittner
      (Quelle: ehc-eispickels.de)
      Andy