Eishockey bis an die Schmerzgrenze

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    • Eishockey bis an die Schmerzgrenze

      Im Meisterschafts-Finale spielen die Kontrahenten EHC Eisbären und Köln mit vielen verletzten Profis

      Es ist Play-off-Zeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Da wachsen den Spielern nicht nur die berühmten Bärte, auch so manche Verletzung wird ignoriert und der Schmerz, mag er auch noch so groß sein, wird ertragen. Insbesondere, wenn es in das Finale geht, so wie derzeit bei EHC Eisbären und den Kölner Haien.

      Da zeigt zum Beispiel ein Steve Walker, wie wichtig er für seine Mannschaft ist, trotz eines Teilanrisses des vorderen Kreuzbandes. Der Kapitän des EHC entschied am Sonntag mit dem Siegtreffer zum 3:2 für die Berliner in der Verlängerung das erste Duell. Für den 35-Jährigen war es das erste Tor im diesjährigen Play-off. Auf den ersten Blick eine magere Ausbeute für den Kanadier, der in der Hauptrunde mit 27 Treffern und 58 Vorlagen bester Punktesammler der Berliner war und ligaweit Rang zwei belegte. Doch ausgerechnet im letzten Spiel vor dem Play-off verletzte sich Walker am Knie. Eine lange Pause musste befürchtet werden. Zum Halbfinale stand Steve Walker aber wieder auf dem Eis.

      Vollständig genesen ist der Stürmer nicht in der kurzen Zeit. Eine Spezialschiene schützt das lädierte Knie und er beißt die Zähne zusammen, wie so viele bei den Berlinern. Gut die halbe Mannschaft ist angeschlagen, vier Spieler fallen sogar aus. "Wer uns alles fehlt und die Verletzungen sind jetzt kein Thema", sagt Walker. Auch Denis Pederson, der ebenfalls zu den Torschützen gehörte im ersten Finalmatch, spielt unter Schmerzen. Wegen eines lädierten Innenbandes im Knie verpasste er drei Spiele, kurzzeitig fiel er auch am Sonntag aus.

      Eisbären-Manager Peter John Lee ist beeindruckt von der Leidensfähigkeit seiner Führungsspieler. "Das sind richtig harte Jungs", sagt der Kanadier. Teilweise ereignen sich abseits der Partien kuriose Szenen. Nach dem vierten Halbfinalspiel in Düsseldorf behandelte Stürmer Stefan Ustorf eine starke Prellung mit einem rohen Steak. Bei Verteidiger Brandon Smith wurde der linke Fuß ruhiggestellt, nachdem er einen Schuss abbekommen hatte. Am nächsten Tag schnitt er die Schiene auf und versuchte zu laufen. Bislang konnte Smith aber nicht wieder eingesetzt werden.

      Ganz verzichten müssen die Berliner seit Dezember auf Stürmer Christoph Gawlik, der mit nur 20 Jahren bereits zum dritten Mal an der Schulter operiert werden musste. Stürmer Marc Beaufait bremst ein Rippenbruch. Auch der zweite Torhüter Youri Ziffzer fehlt aufgrund von Leistenproblemen ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison. So sitzt als Ersatz für Rob Zepp jetzt der junge Etienne Renkewitz auf der Bank. Der 20-Jährige hat noch keine Sekunde in der DEL gespielt.

      Für die Eisbären ist das ein Handicap. "Aber ich bin sicher, Köln hat auch einige Profis, die mit Verletzungen spielen", sagt Walker. Moritz Müller zum Beispiel zog sich im Halbfinale gegen Frankfurt einen Innenbandteilriss zu, war aber gegen Berlin trotzdem dabei. Der erfahrene Verteidiger John Slaney (knapp 300 NHL-Spiele) fällt mit einem Mittelfußbruch aus. Und im ersten Finale fehlten den Kölnern Kapitän Dave McLlwain (Angina) und Sebastian Furchner (Grippe).

      Sich in dieser Saisonphase nicht von körperlichen Defiziten aufhalten zu lassen, ist für Walker normal. "Wir haben im Sommer drei Monate, um uns zu erholen", sagt der Kapitän der Berliner.

      Aus der Berliner Morgenpost vom 16. April 2008
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