Pierre Pagé kommt auch in Salzburg nicht an

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Pierre Pagé kommt auch in Salzburg nicht an

      Die Eisbären verließ der Trainer im Unfrieden, jetzt protestieren die Red-Bull-Fans gegen ihn

      Der Dienstagabend war kein schöner für Pierre Pagé. Daheim im Volksgarten kam sein Eishockey-Team Red Bull Salzburg mächtig unter die Räder, 3:6 hieß es am Ende gegen die Vienna Capitals. Die Fans pfiffen. Aber wenigstens hatte Kelly Fairchild kein Tor erzielt für die Wiener.

      Für den kanadischen Trainer des österreichischen Titelverteidigers wäre das die Höchststrafe gewesen. Fünf gemeinsame Jahre beim EHC Eisbären liegen hinter ihnen. Sie pflegten eine innige Feindschaft. Am Ende platzte dem Amerikaner der Kragen, er kritisierte Pagé öffentlich und äußerst hart. Mit seinem Wechsel nach Salzburg schien der Trainer den ungeliebten Profi endlich hinter sich zu lassen. Doch dann ging auch Fairchild in die österreichische Liga.

      Für den Stürmer muss der Dienstagabend im Volksgarten ein großer Spaß gewesen sein, nicht nur wegen des Sieges. Plakate hingen im Eisstadion, "PlamAGE" oder "Spieler top, Trainer flop" stand darauf. Es regt sich reichlich Widerstand gegen den Coach.

      Lange hat es also nicht gedauert, bis die Harmonie in der Mozartstadt dahin war. Vieles von dem, was nun aus Salzburg zu hören ist, kommt einem aus Berlin sehr bekannt vor. Die Spieler beschweren sich über die rüde Art des 59-Jährigen. Journalisten, die kritisch berichten, werden beschimpft. Und Pagé selbst weist alle Schuld für die Probleme von sich. Wer seine Ansichten nicht teile, der habe keine Visionen.

      Der Kanadier macht es den Leuten nicht leicht, mit ihm auszukommen. Er zollt Spielern keinerlei Respekt, beschimpft sie tagein, tagaus. Schon bei den Eisbären, mit denen er dennoch zweimal Meister wurde, führte das zu tiefen Gräben zwischen ihm und der Mannschaft. Zudem arbeitete er gegen Manager Peter John Lee.

      In Salzburg ist die Kluft zwischen Pagé und den Spielern schnell ebenso groß geworden bei einst beim EHC. So etwas habe er noch nie erlebt, bekundete der jüngst von Red Bull nach Ingolstadt gewechselte Brad Fast. Stanley-Cup-Sieger Ric Jackman, von Pagé vor wenigen Monaten voller Stolz präsentiert, verließ den Klub Anfang der Woche freiwillig. Stürmer Josh Green soll Freunden gegenüber angekündigt haben, nicht mal für ein Gehalt von drei Millionen Dollar über die Saison hinaus zu bleiben. Unter Pagé mache Eishockey keinen Spaß, heißt es aus der Mannschaft. Entsprechend spielt sie. Zwar hat Red Bull das mit Abstand teuerste Team, ist in der Platzierungsrunde vor dem Play-off dennoch nur Vierter.

      Als kürzlich Publikumsliebling Frank Banham aussortiert wurde, wendeten sich auch etliche Fans gegen den unbarmherzigen Trainer. Die bösen Plakate waren eine Reaktion darauf. "Ich bin da, weil es Probleme gibt. Gäbe es die nicht, würde man mich doch sofort verabschieden", sagt Pagé. Viele der Probleme kamen erst mit ihm nach Salzburg.

      Aus der Berliner Morgenpost vom 1. Februar 2008
      .......................


      :men: On the 8th day............. God created HOCKEY :men: