Kraftlose Tigers ohne Chance

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    • Kraftlose Tigers ohne Chance

      Straubings Mini-Kader kann Substanzverlust der letzten Wochen nicht mehr kompensieren!
      Verdiente 0:4-Niederlage gegen Ingolstadter Panther - Trainer Manno: „Wir waren einfach müde"
      (wel) Selten haben Straubinger Eishockey-Fans und -Spieler wohl eine Spielpause so sehr herbei gesehnt wie am Dienstagabend. Die saft- und kraftlosen Tigers unterlagen gegen die keinesfalls überzeugend aufspielenden Ingolstädter Panther verdient mit 0:4 (0:0, 0:1, 0:3).
      „Das Team hat jetzt sieben Tage frei, das braucht es auch dringend", so Straubings Coach Bob Manno. „Es war wohl das schlechteste Spiel seit ich hier Trainer bin. Aber ich möchte nicht schimpfen: Wir haben seit Wochen mit nicht einmal drei Reihen gespielt, hatten englische Wochen am laufenden Band. Das Team hat es auch heute wieder probiert, aber wir waren einfach immer einen Schritt zu spät dran."
      Schon früh wurde klar, dass in diesem Match nicht viele Tore fallen würden. Beide Teams gingen nach den jüngsten englischen Wochen am Zahnfleisch und nach dem unglücklichen Eigentor von Daschner in der 27. Minute war die Partie praktisch schon entschieden.
      Früh mit Kräften am Ende
      Straubing war in der Folgezeit zwar bemüht, aber immer einen Schritt zu langsam und bereits frühzeitig mit den Kräften völlig am Ende. Die letzten Wochen hatten einfach zu viel Substanz gekostet, da half es auch nichts, dass man dieses Mal fast wieder vier komplette Reihen zur Verfügung hatte, denn erneut mussten die Leistungsträ-ger überdurchschnittlich viel Eiszeit nehmen.
      Schwach vor allem das völlig einfallslose Powerplay, denn bei sechs Überzahl-Möglichkeiten hätte man durchaus die Chance gehabt, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. „Wir waren heute einfach müde. Das harte Spiel am Sonntag gegen Köln hat dem Team die letzten Kräfte geraubt. Ingolstadt hat taktisch sehr gut gespielt, sehr gut defensiv. Aber wie gesagt: Das Team hat in den letzten Wochen so viel geleistet, dass so ein Spiel einfach einmal vorkommen kann", so Manno.
      Erste Gästechance in 11. Minute
      Wie gegen Köln zwei Tage vorher begannen die Tigers offensiv und druckvoll. Schon nach drei Minuten musste Jimmy Waite bei einem Spagat Kopf und Kragen riskieren, um gegen McPherson am langen Eck siegreich zu bleiben. Bis die Ingolstädter zu ihrer ersten Torchance kamen, dauerte es lange, nämlich genau bis zur 11. Minu-te. Leeb scheiterte aber in Überzahl am bereits am Boden liegenden Bales und eine Minute später wurde der vermeintliche Führungstreffer der Gäste wegen hohen Stocks zurecht nicht anerkannt.
      Nach diesem kurzen Ingolstädter Intermezzo nahmen die Tigers das Heft wieder in die Hand und blieben bis zur Drittelpause am Drücker. Weil aber Chouinard freistehend vor Waite die letzte Großchance vergab, blieb es nach 20 Minuten beim 0:0.
      Auch im 2. Abschnitt merkte man beiden Teams die Belastungen der letzten Wochen an. Verständlicherweise wirkten die Spieler nicht mehr frisch und so schleppte sich das Match eher zäh voran, Höhepunkte blieben Mangelware.
      Und so war es auch fast bezeichnend, dass der Führungstreffer der Gäste durch ein Eigentor zustande kam. Tigers-Verteidiger Daschner warf sich gegen seinen neuen Club in einen Querpass von Seidenberg und lenkte den Puck mit einem spektakulären Hechtsprung unhaltbar für Bales ins eigene Netz (27.).
      Richtig gut wurde das Spiel zwar auch danach nicht, aber den Tigers war zumindest der Wille anzumerken. Einzig die Chancenverwertung blieb weiterhin ein Manko, Chouinard vergab in der 33. Minute eine weitere Großchance. Je länger das Drittel dauerte, umso dominanter wurden dann zwar die Gäste, ein Treffer wollte aber auch ihnen nicht mehr gelingen.
      Panther cleverer
      Ohnehin waren echte Torchancen Mangelware, man konnte sie für beide Teams fast, an einer Hand abzählen. Aber die Gäste stellen das cleverere Team und stellten dies kurz nach Beginn des Schlussdrittels unter Beweis. Bellissimo kurvte ums Straubinger Tor, legte mustergültig für Jörg auf und der musste praktisch nur noch den Schläger hinhalten (42.). Als die Ingolstädter dann noch in Überzahl erfolgreich waren, war das Match endgültig entschieden. Higgins traf gut zehn Minuten vor dem Ende mit einem Schuss, der Bales über die Fanghand rutschte. Und nun wurde es ganz bitter für die Gastgeber. Selbst bei Fünf-gegen-Drei fand man keinerlei Mittel gegen die Panther und als die dann wieder zu Viert waren, trafen sie auch noch in Unterzahl zum 0:4. Stephan Wilhelm hatte an der gegnerischen blauen Linie den Puck verloren, Tutschek vollendete den Konter über Jörg. Straubing war längst stehend K.o. und die Schlusssirene dürfte wie eine Erlösung gewirkt haben, denn in der Schlussphase hätte die Niederlage auch noch deutlicher ausfallen können.
      Straubing Tigers: Bales - Lehner, Wihelm St.; Elf ring, Daschner; Skolney, Moborg - Canzanello, Bassen, Dunham; McPherson, Chouinard, Meloche; Wilhelm Th., Abstreiter, Menauer; Möhle, Retzer;
      ERC Ingolstadt: Waite - Fast, Holland; Ferguson, Ficenec; Wood, MacNevin; Bakos - Leeb, Goodall, Seidenberg; Waginger, Ast, Higgins; Hinterstocker, Tutschek, Melischko; Jörg, Schütz, Bellissimo;
      Tore: 0:1 (26:52) Seidenberg (Goodall), 0:2 (41:43) Jörg (Bellissimo), 0:3 (49:40) Higgins (Waginger, Ast - 5-4), 0:4 (53:33) Tutschek (Jörg - 4-5);
      Strafminuten: Straubing 8 - Ingolstadt 14;
      Schiedsrichter: Daniel Piechaczek;
      Zuschauer: 3 312.
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