Schreckliche 248 Sekunden kosten den Sieg

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    • Schreckliche 248 Sekunden kosten den Sieg

      Vier Wolfsburger Überzahltore in Schlussphase bringen Straubing Tigers auf die Verliererstraße
      Manno-Truppe unterliegt bei den Grizzly Adams 4:7 – 43 Strafminuten in den letzten sieben Minuten
      (wel) Nach 50 Minuten führten die Straubing Tigers in Wolfsburg nach einer starken taktischen Leistung verdient mit 4:3 in Wolfsburg, ehe mit einer umstrittenen Spieldauerstrafe gegen Stephan Wilhelm wegen Kniechecks das Unheil für die Straubing Tigers seinen Lauf nahm. Mit vier Überzahltoren, davon drei bei Fünf-gegen-Drei, drehten die Grizzly Adams innerhalb von 4:08 Minuten die Partie und kamen so am Ende zu einem glücklichen 7:4 (1:1, 1:2, 5:1)-Erfolg.
      „Wir sind am Ende müde geworden, was mit diesem kleinen Kader einfach ganz normal ist, und deshalb häuften sich die Strafzeiten“, so Trainer Bob Manno, nachdem die ersten Emotionen verflogen waren. „Aber ich denke auch, dass der Schiedsrichter in den letzten zehn Minuten seine Linie und Kontrolle verloren hat.“ In den letzten sieben Minuten kassierten die Tigers satte 43 (!) Strafminuten und verspielten damit die durchaus möglichen Punkte.
      Wolfsburgs Coach Toni Krinner, bis zur 50. Minute bei jeder zweiten Schiedsrichter-Entscheidung fluchend an der Bande gestanden, war nach Spielende plötzlich ganz anderer Meinung: „Der Schiedsrichter hat 60 Minuten auf beiden Seiten kleinlich gepfiffen. Darauf konnte man sich einstellen. Unser Über- wie auch unser Unterzahl waren der Schlüssel zum Erfolg.“
      Wegen einer Leistenverletzung mussten die Tigers kurzfristig auf Verteidiger Andi Moborg verzichten und wegen Grippe konnte mit Wade Skolney ein weiterer Defensiv-Akteur nicht mitwirken. Deshalb rückten die Allrounder Christian Retzer und Andy Canzanello wieder in die Verteidigung. Im Tor stand absprachegemäß Markus Janka: „Er hat zuletzt gezeigt, dass auf ihn Verlass ist“, so Manno. „Wir haben jetzt viele Spiele in kurzer Zeit und deshalb wollte ich Mike eine Pause gönnen, damit er am Sonntag ausgeruht auflaufen kann.“
      Die ohnehin mit nur 15 Feldspielern angetretenen Tigers mussten schon in der Anfangsphase einen weiteren Ausfall hinnehmen. Eric Meloche wurde bei einem Zusammenprall am Kopf getroffen und kehrte erst im zweiten Drittel aufs Eis zurück. Klar, dass die Tigers unter diesen Voraussetzungen erst einmal gut in der Defensive stehen wollten. Zumeist gelang dies in den ersten 20 Minuten auch sehr gut, lediglich in der 10. Minute fühlte sich niemand für Wiseman zuständig, der diese Freiheit dankend annahm und auch Torhüter Janka im kurzen Eck keine Chance ließ.
      Bedingt durch drei Überzahl-Spiele kamen die Tigers in der Folgezeit auch offensiv zu ihren Möglichkeiten, vergaben aber selbst eine 90-sekündige doppelte Überzahl-Gelegenheit. Doch 30 Sekunden vor Drittelende gelang Bassen doch noch der Ausgleich. Jonas konnte einen Schuss nicht festhalten, Bassen ging dem Puck nach und staubte zum 1:1 ab.
      Erfolgreicher Mittelabschnitt
      Im zweiten Drittel kam dann deutlich mehr Feuer in die Partie. Die Tigers legten durch eine Traumkombination das 2:1 vor: Steilpass von Stephan Wilhelm auf McPherson, der quer auf Meloche ans lange Eck und der dann noch einmal quer aufs kurze Eck zu Chouinard, der dort praktisch nur noch den Schläger hinhalten musste. In Überzahl schaffte Wolfsburg aber nicht einmal zwei Minuten später den Ausgleich. Ulmer fälschte unmittelbar vor Janka einen Sandrock-Schuss ab.
      Doch nur 15 Sekunden später waren schon wieder die Tigers an der Reihe. Bassen schaltete vor dem Wolfsburger Gehäuse am schnellsten und brachte die Gäste erneut in Front. Wolfsburg versuchte in der Folgezeit anzurennen, doch dies geschah meist blindlings, während Straubing gut gestaffelt in der Defensive stand und seinerseits inmer wieder gefährlich konterte. Was doch aufs Straubinger Tor kam, so zum Beispiel von Ulmer in der 34. Minute in Unterzahl oder von Wiseman in der 38. Minute, wurde eine sichere Beute von Torhüter Janka.
      Nach dem Ausgleich durch Morczinietz im Schlussdrittel, wunderbar vorgelegt von Wiseman, schlugen die Tigers zwar in doppelter Überzahl durch Chouinard noch einmal zurück und gingen erneut in Führung, doch dann folgte die schreckliche Schlussphase. Nachdem bereits ein Straubinger auf der Strafbank saß, wertete Schiedsrichter Schütz eine Aktion von Stephan Wilhelm an Tim Regan, der danach nicht mehr weitermachen konnte, als Kniecheck. Die Folge: Fünf Minuten plus Spieldauer. Wiseman gelang zunächst im dritten Versuch der Ausgleich und nur sechs Sekunden später drosch Daschner den Puck übers Plexiglas. Wieder war Straubing mit zwei Mann weniger auf dem Eis, wieder schlug Wolfsburg zu. Ulmers Schuss trudelte zwischen den Beinen von Janka ins Tor.
      Doch damit nicht genug: Wieder nur wenige Sekunden später ein Beinstellen von Bassen, wieder doppelte Überzahl für Wolfsburg und wieder ein Treffer. Wiseman machte seinen Hattrick perfekt und entschied das Spiel endgültig. Das folgende Powerplay-Tor von Fibiger per Hammer von der blauen Linie zum 7:4 hatte nur noch statistischen Wert.
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