DEL-Modus zu langweilig???

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    • Original von Moskito39
      Das mag sein, aber der Auf- und Abstieg ist für die beiden Ligen wichtig fürs Überleben.


      Sorry, aber gerade das kann ich bezüglich der DEL nicht erkennen, mit dem "überleben". Man müsste einfach einen stärkeren Unterbau, also eine 2. Liga haben, die finanziell und sportlich nicht so meilenweit von der DEL entfernt ist schaffen. Aber das ist kaum zu realisieren, da wir hier nicht über Fussball sprechen. Die Kluft zwischen beheizten 18.000-Zuschauer-Tempeln und zugigen 2500-Zuschauer-Wellblechhütten spricht da bildlich förmlich Bände. Der Schritt von der Ober- in die 2. Liga ist da finanziell schon eher stemmbar.

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    • Original von Moskito39
      Ich bezweifele aber auch, ob die beheizten 18000-Mann-Arenen dem Sport wirklich so gut tun. Die Stimmung und somit die Attraktivität bleibt dabei oftmals auf der Strecke, wie ich es in Köln schon erlebt habe.


      Was ist schon die gute Stimmung gegen die höchte Besucherzahl im deutschen Eishockey? Für gute Stimmung kann man sich leider nichts kaufen. "Attraktivität" drückt sich nicht über die Stimmung aus, sondern an verkauften Tickets. Das mag traurig sein, doch das ist die Realität. Man muss sich langsam entscheiden zwischen professionellen, eventorientierten Veranstaltungen - die vielleicht die Hexenkesel-Stimmung früherer Tage vermissen lassen - und alter Bundesliga-Romantik aus der Zeit, in der Vereinspleiten und andere Skandälchen zu jeder Saison untrennbar dazu gehörten. Eine Zwischenlösung sehe ich da nicht, und genau darum geht es: man muss sich langsam mal darüber klar werden, was man eigentlich will.
    • Du hast mit Deinen Ansichten sicherlich Recht, aber ich frage mich dann, ob man es genauso wie im Fußball zulassen soll, daß nur noch Prestige und Geld den Sport regieren. Warum erinnert man sich denn auch heute noch so gerne an die alten Zeiten, wo noch die "Typen" und packende Derbys im Vordergrund standen. Ich schätze mal, daß sich auch so mancher KEC-Fan gerne an die gute alte Lentstraße erinnert. Außerdem muss man nicht alles kopieren, was einem die Amis vorleben.
      Nur der ESC !
    • Original von Moskito39
      Du hast mit Deinen Ansichten sicherlich Recht, aber ich frage mich dann, ob man es genauso wie im Fußball zulassen soll, daß nur noch Prestige und Geld den Sport regieren. Warum erinnert man sich denn auch heute noch so gerne an die alten Zeiten, wo noch die "Typen" und packende Derbys im Vordergrund standen. Ich schätze mal, daß sich auch so mancher KEC-Fan gerne an die gute alte Lentstraße erinnert. Außerdem muss man nicht alles kopieren, was einem die Amis vorleben.


      Wie schon gesagt: auch diese alten Zeiten verdienen nicht pauschal das Prädikat "gut". Ich erinnere nochmals an die vielen Skandele und Vereinspleiten. Die heutige Liga ist unter anderem so stark, weil sich die Vereine recht gute ausländische Spieler leisten können und Vereine wie Köln und Mannheim viel Geld in die Nachwuchsarbeit stecken, was sich langfristig auch für die Liga auszahlt. Packende Derbys gibt es auch heute noch - nicht alles steht und fällt mit der Lautstärke der Stimmung auf den Rängen. Auch die "Spielertypen" haben sich nicht aus dem Grund "zurückgezogen", weil die "Stimmung" nicht mehr angemessen ist.

      Mit der DEL wollte man ein Profiliga ins Leben rufen, die ein solides, verlässliches Fundament hat, wo Vereinspleiten und Skandale der Vergangenheit angehören, wo es eine gewisse Planungssicherheit gibt. Gleichzeitig wollte man das sportliche Niveau der Liga anheben. Das alles ist bis zu einem gewissen Grad auch gelungen. Und wenn die Medien hier mitziehen würden, könnte man auch einer rosigen Zukunft entgegen sehen.

      Dem Ganzen mussten natürlich auch Dinge zum Opfer fallen. Publikumsleidenschaft ist leider nicht alles, es muss auch alles finanzierbar sein. Klar sind Standorte - wie beispielsweise Schwenningen - nicht zu toppen, weil hier die Zuschauer diesen Sport "leben". Aber das reicht eben nicht. Wie gesagt, Eishockey ist hier nicht mit Fussball zu vergleichen und ich persönlich finde auch nichts schlimmes daran - um beim Beispiel zu bleiben - die Wild Wings mit derselben Leidenschaft in der 2. Liga zu verfolgen. Warum muss es denn immer die DEL sein? In der einen Liga ist man König in der anderen liefert man bloß Punkte für die finanzkräftigen Standorte. Will man dagegen mehr in dieser fetten Liga erreichen, muss man sich unter Umständen in ein finanzielles Abenteuer stürzen. Und da wären auch schon wieder die Parallelen zur alten Bundesliga.
    • Original von Moskito39
      Ich sehe das eben mehr aus Fansicht. Mir geht das Regieren des Geldes eben mächtig auf den Geist !


      Was meinst du eigentlich aus welcher Sicht ich das betrachte? Was ist an einer zweiten Liga auszusetzen? Kann man da nicht "Fan" sein? In Nordamerika hat man jedenfalls nicht so eine negative Sichtweise über die Minor-Leagues. Da hat auch keiner Abitionen unbedingt in der NHL mitmischen zu wollen.
    • Original von Moskito39
      Ich bin ja Fan eines Zweitligisten. Aber trotzdem sollte es doch das Ziel eines jeden Vereins sein, irgendwann mal in der Eliteliga zu spielen. Zumindest für die Zweitligisten.


      Bliebe die Frage warum das so ist. Ich will ja jetzt nicht mit "typisch deutsch" kommen, oder ähnlichen Klischees. Aber wenn ein Standort nicht die Voraussetzungen für "die Show" DEL hat dann sollte man doch in der Liga bleiben, die einem genug Möglichkeiten zur sportlichen Entfaltung bietet. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Im Prinzip kann man als Fan auch mit der Ober- oder Regionalliga glücklich werden. Das ist sogar bestimmt familliärer und gemütlicher als eine DEL-Kommerzliga.

      Man muss nicht alles aus Nordamerika nachäffen, doch von der Selbstverständlichkeit sich als Fan mit einer Minorleague zu identifizieren und sich damit auch zufrieden zu geben, könnte man hierzulande schon lernen. Denn das beinhaltet auch Bescheidenheit, Realismus, und die Zurkenntnisnahme über das finaziell machbare. Eine Meisterschaft einer unteren US-Profiliga zählt da richtig etwas. Nicht alles aus USA hat etwas mit Größenwahn zu tun. Und ich bin ansonsten weißgott keine Anhängerin des "American Way of Life ".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chanda ()

    • Original von Moskito39
      Aber was ist, wenn ein Zweitligist die finanziellen Möglichkeiten hat, über lange Jahre in der DEL wirtschaftlich zu bestehen, der Verein aber gar nicht aufsteigen kann, weil man eine geschlossene Liga geschaffen hat ?


      Sorry, aber was ist ein "krampfhaftes Überleben" in einer Liga die finanziell unerreichbar-dominierende Führungsclubs hat, gegen ein richtiges Mitspielen in einer unteren Liga? Das A und O einer Liga ist doch deren Ausgeglichenheit und nicht eine Liga, wo im Grunde schon alle Felle vorher verteilt sind. Darum wäre ich persönlich auch für maximal 12 DEL-Teilnehmer. Und für eine Stärkung des Unterbaus. Aber auch das ist schwer möglich ohne Mitwirkung der Medien.

      Und nochmals: um bei der DEL mitzumischen, müssen andere Dinge stimmen, da steht das Sportliche sowieso nicht im Vordergrund. Das war auch schon zu Auf- und Abstiegszeiten so. Außerdem: eine 2. Liga-Mannschaft, die "aufsteigt", deren Hauptteil des Kaders hat sowieso nicht viel davon, weil er dann ausgetauscht wird, um halbwegs in der DEL mithalten zu können. Weil die Kluft zwischen DEL und 2. Liga viel zu groß ist. Schau doch mal aktuell nach Duisburg, ich denke Spass sieht anders aus. Man kann das leider nicht mit Fussball vergleichen. Im Fussball stimmt das Verhältnis um die erste mit der zweiten Liga zu verzahnen.
    • Da hast Du recht. Im Fußball ist das tatsächlich einfacher. Und wie sich eine Zweitligamannschaft in der DEL halten kann, habe ich ja an meinem Verein gesehen, dem ESC Moskitos Essen. In den ersten beiden Jahren wären wir sportlich abgestiegen, wenn man nicht doch aus verschiedensten Gründen den Abstieg ausgesetzt hätte. Doch in unserer letzten DEL-Saison haben wir es sportlich geschafft und auch die Halle bei uns ist sehr gut besucht gewesen. Da kommen die letzten DEL-Aufsteiger (Wolfsburg, Duisburg und Straubing) bei weitem nicht mit. Leider haben uns dann die Finanzen aus den beiden verkorksten Spielzeiten davor das Genick gebrochen. Aber daran kann man sehen, daß es manche Vereine schaffen könnten.
      Nur der ESC !
    • Original von Moskito39
      Aber daran kann man sehen, daß es manche Vereine schaffen könnten.


      Was schaffen? Wild mit den Armen rudern um nicht abzusaufen? Wie immer ist es dann trotzdem ein finanzielles Abenteuer und wird immer mehr zu einem, je länger sich ein Club in der Liga hält. Ich frage mich, wo da eigentlich der Spassfaktor ist, wenn es immer nur (in sportlicher und finanzieller Hinsicht) ums "Überleben" in geht. Warum sind die Zuschauerzahlen nicht auch in der 2. Liga hoch? Wie gesagt, ich denke das ist eine typisch deutsche Sichtweise. Wenn ich persönlich die Wahl hätte, würde ich einen Oberligaclub persönlich besuchen und die DEL im TV betrachten. Ganz auf Spitzenclubs- und - spieler möchte ich nicht verzichten, vor allem die Nachwuchskonzepte mancher DEL-Clubs sind vorbildlich. Aber auf viele Event- und Abzockelemente der DEL könnte ich auch liebend gerne verzichten. Man kann aber auch nicht hingehen und von den Top-DEL-Clubs verlangen, ihre Ansprüche auf das Niveau von 1990 zurück zu schrauben.
    • Original von Chanda
      Original von Moskito39
      Aber was ist, wenn ein Zweitligist die finanziellen Möglichkeiten hat, über lange Jahre in der DEL wirtschaftlich zu bestehen, der Verein aber gar nicht aufsteigen kann, weil man eine geschlossene Liga geschaffen hat ?


      Sorry, aber was ist ein "krampfhaftes Überleben" in einer Liga die finanziell unerreichbar-dominierende Führungsclubs hat, gegen ein richtiges Mitspielen in einer unteren Liga? Das A und O einer Liga ist doch deren Ausgeglichenheit und nicht eine Liga, wo im Grunde schon alle Felle vorher verteilt sind. Darum wäre ich persönlich auch für maximal 12 DEL-Teilnehmer. Und für eine Stärkung des Unterbaus. Aber auch das ist schwer möglich ohne Mitwirkung der Medien.

      Und nochmals: um bei der DEL mitzumischen, müssen andere Dinge stimmen, da steht das Sportliche sowieso nicht im Vordergrund. Das war auch schon zu Auf- und Abstiegszeiten so. Außerdem: eine 2. Liga-Mannschaft, die "aufsteigt", deren Hauptteil des Kaders hat sowieso nicht viel davon, weil er dann ausgetauscht wird, um halbwegs in der DEL mithalten zu können. Weil die Kluft zwischen DEL und 2. Liga viel zu groß ist. Schau doch mal aktuell nach Duisburg, ich denke Spass sieht anders aus. Man kann das leider nicht mit Fussball vergleichen. Im Fussball stimmt das Verhältnis um die erste mit der zweiten Liga zu verzahnen.




      Warum denn unbedingt Krampfhaftes Überleben? Gut es gibt natürlch genügend Negativbeispiele. Aber es gibt auch positive: z.B den ERC Ingolstadt. Die sind auch erst vor 5 oder 6 Jahren in die DEL aufgestiegen und heben sich innerhalb von 1,2 Jahren als feste größe Etabliert. Jetzt denk mal die DEL wäre ne geschlossene Gesellschaft und ein Club aus der 2 Liga hätte die Finanziellen Mögllichkeiten wie z.B. Ingolstadt und könnte auch auf Lange sicht in der DEL nicht nur Überleben sondern auch sportlich Konkurenzfähig sein . Für solche Vereine wäre es dann ärgerlich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Adler86 ()

    • Original von Moskito39
      Da hast Du sicherlich Recht. Gehst Du denn zwischendurch auch mal zu einem Zweitligaspiel ?


      Nein, meine Region lässt das leider nicht ohne größeren Zeit- und Reiseaufwand zu. Es geht auch nicht darum mal ein 2. Ligaspiel zu sehen, sondern sich einfach an einen unterklassigen Verein zu "binden". Ich muss sagen mir gefällt das Farm-Team-System aus Nordamerika und ich hätte kein Problem damit, mich mit einem Verein zu identifizieren, in welchem die "großen" Vereine temporär ein paar Spieler "parken". Das passiert ja hier teilweise schon in ähnlicher Art und Weise, langsam scheint auch hier ein solches System zumindest theoretisch plausibel.

      Und zum ERC Ingolstadt: die haben genau das gemacht, was man braucht um in der DEL mitzuhalten. Nämlich einen potenten Großsponsor gefunden, der ihnen eine "richtige" Teilnahme (und kein rumkrebsen) in der DEL ermöglicht. Das ist eine große Ausnahme in der DEL, dass ein Verein so einen Großsponsor findet. Stuttgart hätte den, neben einer attraktiven Arena - und für mich würde es mehr Sinn machen, wenn sich ein solcher Standort in die DEL "einkauft", als wenn wieder ein kleiner Verein hochkäme, der wieder zwei- drei Jahre vor sich hindümpelt, bevor er dann gänzlich absäuft und evtl. einen Neuanfang in der Oblerliga machen muss, weil er dabei einen finanziellen Super-Gau durchlief. Die DEL ist eine Mischung aus Showgeschäft und Sport, dafür dann aber Spitzensport, die muss man sich einfach leisten können - und sollte dabei dann auch größere Ambitionen haben, als mit mit hängender Zunge "überleben" zu wollen.