4700 Fans feiern Mannos Mannen nach 60 Minuten mit stehenden Ovationen

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    • 4700 Fans feiern Mannos Mannen nach 60 Minuten mit stehenden Ovationen

      Was für ein Spiel! Tigers verlangen mit unbändigem Willen, Leidenschaft und Einsatzfreude Köln alles ab
      „Straubing hätte sich zwei Punkte verdient gehabt, wir hatten Glück", sagt Haie-Coach Mason nach dem 4:5 n.V.
      (wel) Was für ein Spiel, was für ein Kampf und was für eine Leistung der Straubing Tigers. 4:5 (1:0, 2:1, 1:3, 0:1) nach Verlängerung hieß es am Sonntagabend am Ende gegen die Kölner Haie, aber Straubings Mini-Kader von 14 Feldspielern spielte sich einmal mehr in die Herzen der eigenen Fans.
      „Hut ab vor dieser Leistung der Straubinger mit ihrem kleinen Kader", war auch Gäste-Trainer Doug Mason
      voll des Lobes. „Straubing hätte sich sogar zwei Punkte verdient gehabt, wir hatten wirklich Glück."
      Es war schier unglaublich, wie das Team bis zum Ende an und sicher auch weit über die Schmerzgrenze ging, Leistungsträger wie Eric Chouinard oder Calvin Elfring hatten gefühlte 40 Minuten Eiszeit. „Die Mannschaft hat wirklich großartig gespielt", so Tigers-Coach Bob Manno. „Es ist natürlich schade, dass wir am Ende dann doch noch verloren haben, aber kein Vorwurf an irgendjemanden. Man darf nicht vergessen, dass eigentlich auch Wade Skolney gar nicht hätte spielen sollen und sich mit Fieber in den Dienst des Teams gestellt hat." Verstärkung aus Landshut war wieder einmal nicht an Bord, weil auch Daniel Möhle zurück zu den Cannibals beordert wurde.
      Tigers mit Turbostart
      Die Tigers begannen wie die Feuerwehr. Von der ersten Minute an berannten sie das Kölner Gehäuse, in dem sich Torhüter Robert Müller schon in den Anfangsminuten einem regelrechten Sperrfeuer der Tigers gegenüber sah. Und schon in der vierten Minute durften die Fans, die von Anfang an begeistert mitgingen, zum ersten Mal jubeln. Chad Bassen schoss aus spitzem Winkel Müller gegen den Schoner, und von dort sprang der Puck zur Straubinger Führung ins Tor.
      In der Folge entwickelte sich eine klasse Partie mit Chancen hüben wie drüben. Straubing konnte sich hinten auf Torhüter Mike Bales verlassen und nach vorne blieb man stets brandgefährlich. Alleine Eric Chouinard hatte noch drei hundertprozentige Chancen, scheiterte aber zweimal alleine vor Müller und traf einmal am langen Eck den Puck nicht. Freilich hatten auch die Gastgeber das Glück, das kurz vor Drittelende ein Verteidiger für den am Boden liegenden Bales die Scheibe noch von der Linie kratzte.
      Coast-to-Coast-Hockey
      Nach kurzer Abtastphase ging es auch im Mitteldrittel weiter mit Coast-to-Coast-Hockey, das die Fans teilweise von den Sitzen riss. Zunächst schlugen aber die Haie zu. Bei angezeigter Strafe gegen die Tigers fand Kamil Piros mit einem Fernschuss von rechts die Lücke zwischen Straubings Verteidigern, Torhüter Bales und dem Pfosten. Aber die Tigers schlugen umgehend zurück: nur 59 Sekunden später verwertete Meloche per Direktabnahme einen Querpass von Chouinard in Überzahl zur erneuten Führung. Und als nur 29 Sekunden später Sepp Menauer nach einem Schuss von Abstreiter, als Müller nicht wusste, wo die Scheibe lag, am schnellsten schaltete und den Puck über die Linie drückte, stand das Stadion endgültig Kopf. Straubing spielte vorne wie entfesselt und hinten schien die „Krake Bales" seine Hände praktisch überall zu haben. Wie er in der Schlussphase des Drittels erst einen Alleingang von Marcel Müller und dann bei Kölner Überzahl hintereinander drei Großchancen der Gäste mit fulminanten Paraden entschärfte, sorgte selbst bei den Haien für schier ungläubiges Kopfschütteln.
      Die Standardfrage zum Schluss
      Würden die Kräfte reichen oder würden die Tigers mit ihrem Mini-Kader dem hohen Tempo Tribut zollen müssen? Dies war die meist gestellte Frage in der zweiten Drittelpause. Und die Antwort schienen die Haie auf dem Eis schnell zu geben. Mit einem Doppelschlag glichen sie bald die Partie aus. Erst rutschte ein Schuss von Rudslätt durch (46.) und nicht einmal eine Minute später stand Ciernik in Überzahl völlig frei vor Bales und markierte den Ausgleich. Aber damit nicht genug: Mehr und mehr schwanden bei den Tigers nun die Kräfte und die Kölner nutzten dies eiskalt aus. Wieder war es die Kombination McLlwain/Ciernik, dieses Mal aber mit veränderten Rollen. Ciernik bereitete vor und McLlwain schoss die Gäste erstmals in Führung. Nicht viele hätten jetzt wohl noch einen Pfifferling auf die Tigers gesetzt. Aber sie alle haben die Rechnung ohne diese Tigers mit ihrem unbändigen Willen, ihrer Leidenschaft und ihrer Einsatzfreude gemacht. Ein Powerplay brachte Straubing ins Spiel zurück und Elfring schaffte tatsächlich den Ausgleich (54.). Nachdem Müller einen Meloche-Schuss noch abwehren konnte, lupfte Elfring den Abpraller zum 4:4 unter die Latte. Mit dieser einzigartigen Leidenschaft brachten die Tigers das Unentschieden verdientermaßen über die Zeit und wurden dafür nach 60 Minuten zurecht von den zahlreichen Fans mit stehenden Ovationen gefeiert.
      Elf Sekunden fehlten dann den Tigers am Ende, um ins Penaltyschießen zu kommen. Nachdem sich Chouinard bei eigener Unterzahl den Puck erkämpft hatte, wechselten die beiden Straubinger Verteidiger. Just in diesen Wechsel hinein sicherte sich Köln in der neutralen Zone die Scheibe und nutzte diesen schlechten Wechsel durch Slaney zum Siegtor aus. Ein spektakuläres Spiel mit einem Schussverhältnis von 50:41 (alleine Eric Chouinard schoss 14 Mal aufs Tor) fand so ein jähes und unglückliches Ende.
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