Jackson tadelt Einstellung der Spieler

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    • Jackson tadelt Einstellung der Spieler

      Beim EHC Eisbären wird in diesem Jahr die Defensivarbeit vergessen
      Von Marcel Stein

      Don Jackson hatte etwas zu erzählen. Weil Manager Peter John Lee bei der Gesprächsrunde nach dem Spiel gegen Krefeld nicht dabei gewesen war, berichtete der Trainer des EHC Eisbären seinem Vorgesetzten am Tag danach davon. Jackson schilderte, wie einige Fragesteller ihn dazu bringen wollten, nach der desaströsen Abwehrarbeit beim 5:7 etwas Schlechtes über die Verteidiger zu sagen und neue zu fordern. Als er fertig war mit seinem Bericht, lachte Jackson nur über die Szene.

      Seine Reaktion lässt darauf schließen, dass neue Spieler nicht die Lösung sind für die aktuellen Probleme des Tabellenführers der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Im neuen Jahr gingen beide Partien verloren, indiskutable zwölf Tore wurden dabei kassiert. Das trieb auch Jackson die Zornesröte ins Gesicht. Doch die vielen Gegentreffer, sagt er, "sind nicht nur ein Problem der Verteidiger".


      Die zuletzt beobachteten Aussetzer betreffen die ganze Mannschaft. "Defensivarbeit ist immer ein Job für alle Spieler auf dem Eis", sagt Jackson. "Krefeld ist eine sehr offensive Mannschaft, gegen solche Teams müssen sich alle auch auf die Verteidigung konzentrieren. Das haben wir nicht getan", erklärt Stürmer Mark Beaufait die Unzulänglichkeiten, die zu den meisten Gegentoren in dieser Saison führten. Vor allem im eigenen Drittel habe man sich viel zu offensiv verhalten.

      Das ist Jackson nicht entgangen. Er glaubt zu wissen, warum seine Spieler das richtige Maß zwischen Offensive und Defensive derzeit vermissen lassen. "Wir haben so viele Tore geschossen, die meisten in der Liga, darüber haben viele bei uns den Respekt für das defensive Spiel verloren", sagt der US-Amerikaner.

      Gerade in oberflächlichem Zweikampf-Verhalten und ungenauem Pass-Spiel äußert sich das. Der "Mangel an Einsatz", wie Jackson sagt, kostete gegen Hannover (4:5 n.V.) eine Zwei-Tore-Führung, gegen Krefeld gar einen Drei-Tore-Vorsprung.

      Wenigstens der Zeitpunkt des Vergessens der Abwehrarbeit mag dem 51-jährigen Trainer gelegen kommen. Auf neun Punkte war der EHC der Konkurrenz bereits enteilt, jetzt beträgt der Vorsprung nur noch zwei Zähler. Sogar ein Verlust der Tabellenführung ist möglich, wenn die Eisbären heute in Nürnberg verlieren (14.30 Uhr, Premiere). Das beugt Überheblichkeit vor, es hält die Spannung hoch in der Mannschaft, die zudem auf sechs Spieler verzichten muss. Christoph Gawlik wird in dieser Saison gar nicht mehr zurückkehren, er muss an der Schulter operiert werden.

      Während manche die Niederlage als Dämpfer zur rechten Zeit betrachten, kann Beaufait dem geschmolzenen Vorsprung wenig abgewinnen: "Wir wollen lieber so weit vorn sein wie möglich." An der Spitze will auch der Trainer bleiben. Er wird es mit dem aktuellen Personal versuchen müssen, denn neue Verteidiger gibt es nicht. Für Jackson kein Problem: "Wir sind mit den Spielern an die Spitze gekommen, die wir jetzt haben." Die Profis müssen sich nur wieder ihrer defensiven Aufgaben erinnern, das würde genügen.

      Aus der Berliner Morgenpost vom 6. Januar 2008
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